Mein Vater arbeitet in einer nicht zu kleinen japanischen Firma, die weltweit Bio- und Chemie-Geräte vertreibt. Aus Sicherheitsgründen waren deren Mailserver nie von Auen zu erreichen, und so musste man entweder im Büro sitzen oder sich von Außen per VPN einwählen, um an die Mails zu kommen. Eigentlich sehr sinnvoll. Es wurde aber der Windows-interne VPN-Client genutzt, und nix vernüftiges a la Cisco oder OpenVPN. Naja, besser wie nix sag ich mal.
Jetzt kam aber mit dem Jahreswechsel eine kleine Änderung, das VPN soll abgeschaltet werden und stattdessen sollen die Mitarbeiter von Außen das Intra Select von der T-Com bzw T-Systems nutzen. Da kann man sich per Fetsnetz, ISDN, DSL, GSM, GPRS und UMTS mit verbinden.
"Wunderbar!" (dachte sich der Fritze in der IT-Abteilung der von seinem Kollegen bei der T-Systems ne dicke Prämie erhalten hat).
Das ganze System hat einen kleinen Hacken: was ist, wenn man in einem Rosa-freien Haushalt lebt? Naja, ich durfte es eben testen.
DSL fällt schonmal flach, haben wir hier nicht. ISH-Kabel ist da schon viel besser ;-) Aber ich wette, wenn ich das am Alice-Anschluss von meiner Freundin ausprobieren sollte, wird das auch nicht gehen. DSL == T-DSL für die Fritzen (wahrscheinlich).
Nächster Versuch war dann per ISH VoIP eine 0800er Nummer anzuwählen. "Remote-Computer antwortet nicht", darf ich dann lesen. Ich wette sowas ähnliches würde ich bekommen, wenn ich eine GSM/GPRS/UMTS Verbindung aus dem Vodafone/E-Plus/O2 Netz aufbauen wollte... GRML.
Gut, dass ich den T-Cum Anschluss noch nicht komplett abgemeldet habe, also ab ins Wohnzimmer. Klickerliklack, Verbindung steht, Windows munkelt was von 46KBit/s. Ich erinnere mich, da gab es so eine Zeit vor ca 6-7 Jahren, da gab es keine Breitband-Leitungen, und alle waren so langsam unterwegs. Naja, immerhin steht die Verbindung. Outlook auf, mal Mails abholen. Nach 4 Minuten waren die 10 Mails auch da :-(
Schaun, was Google so macht. STOOOOOOOOP! Ich komm nicht ins Internet, nur in das Lokale Netz der Firma. Ja super, und was macht einer, der Zuhause wirklich NUR Modem hat und neben Firmen-Mails im Netz recherchieren will? Geil!
Ich bin mal gespannt, wie gut das funktioniert, wenn mein Papa mal wieder auf Geschäftsreise in Russland oder so ist...
Für mich ist diese Lösung ganz klar ein großer Schritt zurück, so ins 16te Jahrhundert. Ich mein, wozu haben wir eine 6MBit Leitung hier zuhause? Damit man Mails per Modem mit 5-6KB/s abholen muss? Bestimmt nicht.
Scheiß Monopolisten!